… es hat einen ganzen Tag gebraucht, bis ich mich vom
Vorstellungs-Marathon am Donnerstag erholt hatte. Die Veranstaltung war
erfreulicherweise ausgebucht und wenn ich das richtig mitbekommen habe, sind
gruppenweise im Lauf des Tages mehr als hundert Zuschauer in meinen ganz
besonderen Vorlesungen gewesen.
Selbst habe ich davon nicht viel mitbekommen, weil ich ich mich
auf meine Rolle als Spielleiterin konzentieren musste – und weil ich nonstop gespielt
habe. Wenn eine Gruppe den Raum verlassen hatte, habe ich einen Schluck Wasser
getrunken, ein Hustenbonbon eingeworfen und sämtliche Kulissen, Requisiten und Figuren
flugs wieder in ihre Ausgangspositionen gebracht.
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c/o Hubert Reithmeier |
Sobald alles zurück „auf Anfang“ war, hatte die nächste Gruppe
bereits erwartungsvoll die Plätze eingenommen und dann ging die Show von vorn
los – fünfmal hintereinander am Vormittag, fünfmal hintereinander am Nachmittag,
jeweils mit einer Netto-Laberzeit von etwa 25 Minuten. Da kam einiges an Stimm-Akrobatik zusammen.
Doch was tut man nicht alles fürs Publikum… und ich hatte den
Eindruck, daß alle Zuschauer, die am Donnerstag vorbeigeschaut haben
(sowohl die Kinder, als auch die begleitenden Erwachsenen) viel Spaß mit meinen Steinzeitlern hatten. Es wurde viel gelacht.
Ein besonderer Hingucker waren die Papierversionen der Krüge und
Gefäße, die in meinem Stück eine wichtige Rolle gespielt haben. Die Gruppen,
die zuvor bereits in den Ausstellungsräumen des Museums gewesen waren, haben
sie wiedererkannt und sich gefreut – und die Gruppen, die nach der Vorstellung
ins Museum gehen sollten, waren gespannt darauf, die jungsteinzeitliche
Bandkeramik und das Modell vom Langhaus mit eigenen Augen zu sehen.
Da ich wie üblich mit leerem Handy-Akku unterwegs gewesen bin,
konnte ich vor der Show kein Bild machen und danach erst recht nicht.
Also habe ich die ganze Veranstaltung gestern in meiner Werkstat „nachgestellt“,
um euch hier die Geschichte aus der Geschichte präsentieren zu können:
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Ganz wichtig, bevor es losgeht: der Archäo-Disclaimer! |
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die Wühlmäuse erklären dem Kaschperl bei seinem Kurzauftritt,
wie eine Ausgrabung abläuft - und dann schicken sie ihn wieder
heim, weil er aus den Scherben noch mehr Scherben macht...
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der Häuptling macht Feuer vor dem Langhaus - und seine Frau
macht derweil dem Töpfer Feuer unterm Hintern, weil dessen Krüge
und Gefäße buchstäblich potthässlich sind. Und außerdem undicht.
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die kluge Tochter des Töpfers und dessen Lehrling finden
heraus, daß die Gefäße härter und dichter werden, wenn man
sie nach dem Trocknen im Feuer brennt
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zum guten Ende freut sich die Häuptlingsfrau über ein Sortiment
an schön verzierten Krügen, denn sie hat in der Zwischenzeit ein
neues, erfrischendes Getränk erfunden: das Bier...
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der Meister bewundert das Werk - im Museum |
Das war also in etwa das, was gestern zur Aufführung kam. (knicks)
Und weil es erfreulich gut funktioniert hat mit dem "extended Kamishibai" (also dem klassischen Erzähltheater, das ich mit Figuren und Requisiten aufgemöbelt habe), werde ich das demnächst bestimmt mal wieder machen.
KuhShibai ;)